Ostwind. An Energie gewinnen.
02.02.2022
Wiesenfelden, Wörth a. d. Donau und Rettenbach profitieren von finanzieller Beteiligung an neuem Windprojekt – OSTWIND garantiert Kommunalbonus
Die Zustimmung der Standortkommunen und die Akzeptanz der lokalen Bevölkerung für den Ausbau der Erneuerbaren Energien gelten als Schlüsselfaktoren, um die nationalen Klimaschutzziele zu erreichen. Erstmals bei einem OSTWIND-Projekt kommt jetzt beim Windpark Schiederhof II im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen der mit Einführung des EEG 2021 ermöglichte Kommunalbonus zum Tragen.
"Die wirtschaftliche Beteiligung der Gemeinden und der dort lebenden Menschen spielt eine entscheidende Rolle dafür, dass der Ausbau der Windenergie wieder Fahrt aufnimmt – auch in Bayern", betonte Stefan Bachmaier, Geschäftsführer der OSTWIND Erneuerbare Energien GmbH (OEE), anlässlich eines interkommunalen Ortstermins am Windparkstandort in Wiesenfelden.
Entsprechend der mit dem EEG 2021 eingeführten und von der Europäischen Kommission genehmigten Neuregelung können Städte und Gemeinden im Umkreis von 2.500 m um eine neue Windenergieanlage über 20 Jahre lang mit 0,2 Cent pro Kilowattstunde des dort erzeugten Windstroms am Ertrag beteiligt werden. Die Zuwendung ist prinzipiell freiwillig und erfolgt ohne Gegenleistung, erfordert gegebenenfalls aber eine vertragliche Regelung, wie sie auch beim Windpark Schiederhof II getroffen wurde. Sind mehrere Gemeinden involviert, ist die Zahlung anhand des Anteils des jeweiligen Gemeindegebiets an der Fläche des Umkreises aufzuteilen.
Windpark in Wiesenfelden mit Vorbildwirkung für Bayern
Dementsprechend geht die Zuwendung für den Windpark Schiederhof II an die Gemeinden Wiesenfelden und Rettenbach sowie an die Stadt Wörth an der Donau. Sie dürfte sich – aufgeteilt nach dem jeweiligen Flächenanteil – auf jährlich insgesamt etwa 14.500,- € summieren. "Dies ist ein erster und wichtiger Schritt, um den kommunalen Akteuren echte Anreize für den Ausbau der Erneuerbaren zu geben und die regionale Bevölkerung am wirtschaftlichen Erfolg teilhaben zu lassen," kommentierte der Wiesenfeldener Bürgermeister Andreas Urban die Vereinbarung. "Gut möglich, dass damit auch weitere größere Projekte mit Erneuerbaren Energien und speziell auch mit Windkraft im Freistaat Bayern akzeptiert werden", so Urban.
Für den Rettenbacher Bürgermeister Alois Hamperl liegen die Vorteile klar auf der Hand. "Windenergie ist klimafreundlich und schafft einheimische Wertschöpfung. Zudem ist es eine ausgereifte und damit relativ kostengünstige Technologie, die vor allem im Winterhalbjahr zur Deckung der Stromnachfrage beiträgt", hob er beim Ortstermin am Windpark Schiederhof hervor.
Engagierte Kommunen werden belohnt
Auch Josef Schütz, 1. Bürgermeister der Stadt Wörth an der Donau, begrüßt den Bau von Windkraftanlagen. "Sie sind ein unverzichtbarer Beitrag zur Energiewende und sichern unsere Stromversorgung der Zukunft – unabhängig vom Atomausstieg", so Schütz. Dass nun die Kommunen ebenfalls finanziell davon profitieren, erhöhe in erheblichem Maß die Akzeptanz in der Bevölkerung. "Diese muss in den Prozess des Ausbaus der Windkraft eingebunden und daran auch beteiligt werden", forderte Schütz. "Die kommunale Beteiligung am Ertrag ist dafür ein erster Schritt."
"Dass die Kommunen im unmittelbaren Umfeld einer Windanlage jetzt direkt und nachhaltig an deren Ertrag teilhaben können, ist ein großer Fortschritt", hob OEE-Geschäftsführer Stefan Bachmaier hervor. "Regionen, die sich für eine klimafreundliche Energiewende einsetzen, sollen dafür auch belohnt werden", ergänzte er. "Leider kommen in Bayern aber aufgrund der 10H-Regelung nur wenige Gemeinden in den Genuss dieser neuen Wertschöpfung aus Wind", so Bachmaier.
Baufortschritt am Schiederhof ganz nach Plan
Der Fundamentbau für den Wald-Windpark Schiederhof II ist inzwischen abgeschlossen, dessen Errichtung und Inbetriebnahme erfolgen in diesem Herbst. Das neue Projekt ergänzt die beiden Windanlagen des schon bestehenden Windparks Schiederhof um eine dritte Anlage vom Typ Vestas V150, die eine Nabenhöhe von 125 m, einen Rotordurchmesser von 150 m und eine Leistung von 4,2 Megawatt aufweist. Damit lassen sich pro Jahr mehr als 7 Millionen Kilowattstunden Ökostrom erzeugen und rechnerisch etwa 2.400 Haushalte mit CO2-freiem Strom versorgen.